Übersetzung: Manuel Arndt

Teil 1: Forschung & Entwicklung, keine wahllosen Entscheidungen

Als wir zu Beginn THECar entworfen haben, war die Idee etwas Neues und Anderes zu entwickeln, was mal das beste Auto der Welt werden soll. Teilweise waren wir darin auch erfolgreich, aber nicht auf dem richtigen Weg um sozusagen das “universell” beste Auto zu entwickeln. Ich werde in dieser Story hauptsächlich auf das Fahrverhalten eingehen, denn was Qualität und Verschleiß angeht, sind die meisten Autos fast gleichauf. Sie werden alle in den gleichen Fabriken produziert, das wäre keine sonderlich spannende Geschichte.

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Wir glauben, dass THECar für eine bestimmte Gruppe von Fahrern das schnellste und beste Auto ist. Die beste Verallgemeinerung die ich dazu machen kann ist: Für Fahrer die 2-4 Sekunden an den Rundenzeiten der weltbesten Fahrer sind, Fahrer mit einem runden und kontrollierten Fahrstil. Das wurde mir durch die unzähligen eMails, Facebook Nachrichten und anderen Mitteilungen bestätigt. Die Käufer berichteten: “Nach dem Wechsel auf JQ wurde ich auf Anhieb eine Sekunde schneller im Vergleich zur Marke X”, oder sogar mehr! Zuerst hielt ich es für Arschkriecherei irgendwelcher Fanboys, ich stellte aber fest, an diesen Aussagen war wirklich was dran.

Die Art wie wir THECar entwickelt haben war extrem! Es hatte kurze Querlenker, viel Offset an der Hinterachse, zentrale Gewichtsverteilung, eine aggressive Lenkgeometrie, war sehr leicht, mit einem noch leichteren Antriebsstrang im Vergleich zur Konkurrenz, hatte eine aggressive Übersetzung, all die Mittel die es sehr reaktiv und schnell machten! Es gibt Limits bei der Geschwindigkeit und Präzision der menschlichen Reflexe, von daher muss ein Auto um schnell zu sein auch einfach zu fahren sein, besonders über einen längeren Zeitraum und wechselnde Streckenbedingungen. Es muss auf eine kontrollierbare Art reagieren, sich nicht am Limit von Traktion, Lenkung oder Kipppunkt bewegen und plötzlich etwas Überraschendes tun.

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Ist das Limit erreicht?

Somit erklärt sich, warum THECar für eine bestimmte Gruppe von Fahrern so gut ist. Sie fahren es ruhig, bisher macht THECar alles schnell, beschleunigt schnell, hat hohe Kurvengeschwindigkeiten und kann schnell die Richtung ändern. Aber sie fahren langsam genug, damit die Einflüsse auf der Strecke sie nicht überfordern, sie bringen THECar nicht an den Punkt wo Unerwartetes passiert.Versucht man die Geschwindigkeit der besten Fahrer der Welt mitzugehen, dann sieht es nicht mehr so gut aus, man kommt über die Limits.

THE Future: Die Zukunft besteht nicht aus “kopieren” sondern aus “verstehen”

Der nächste Schritt ist offensichtlich, THECar dahingehend weiter zu entwickeln, dass es weiterhin generell schnell ist, aber auch einfach und kontrollierbar zu fahren, also auch bei hohen Geschwindigkeiten stabil bleibt. Die Frage ist, wie erreichen wir das?

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Viel lernen, Kopf kratzen, Arbeit in CAD und an der Strecke um zu verstehen wie es funktioniert.

Die beliebteste Aussage im Bezug auf die Entwicklung eines Buggies scheint zu sein: “Kopiere einfach den Kyosho” oder “Kopiere einfach den Mugen” Diese Beiden sind es wohl, die derzeit alle mit mangelnder Vorstellungskraft kopieren wollen. Natürlich kann man das Rad nicht neu erfinden und selbstverständlich sollte man gut funktionierende Konzepte ins eigene Design einfließen lassen. Es wäre dumm dies nicht zu tun, sie haben jahrelang daran gearbeitet und viele Möglichkeiten getestet, sie können nicht so schlecht sein. Wie auch immer, es gibt ein gravierendes Problem bei “Kopiere doch einfach Marke X”. Kopieren lässt das Verstehen aus! Wenn ich nun einfach die Geometrie eines anderen Autos exakt kopiere und dies als Verbesserung gegenüber meiner bisherigen Geometrie empfinde, wie verbessere ich danach weiter? Warte ich einfach auf das nächste neue Auto von Marke X damit ich wieder kopieren kann? Rate ich einfach mal? Wenn man sich immer weiter verbessern will, muss man verstehen warum das Design so ist wie es ist und wie eine Verbesserung erreicht wurde. Dies ist wichtig wenn man der Beste werden will, genau das macht mir am meisten Spaß. Sachen kapieren und als Resultate auf der Rennstrecke sehen!

THECar verstehen lernen

Um zu starten mussten wir zunächst unser Auto vollständig verstehen. Wir erreichten das in den Jahren 2010-2012. Wir fanden die Vor- und Nachteile heraus, ebenso die Gründe für die verschiedenen Eigenschaften von THECar. Wir stellten relativ früh fest, um THECar signifikant zu verbessern brauchen wir eine größere Umgestaltung. Anfangs hatten wir mit Teilen der Geometrie einen harten Weg eingeschlagen, welche nicht mehr in unsere neue Vision wie ein Auto funktionieren sollte passten. Welche Änderungen wir auch machten, die ungewünschten Eigenschaften blieben durch die eigentliche Geometrie immer erhalten. Alles andere als eine Änderung des Designs war nur eine Notlösung.

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Um das Setup und Handling eines Autos zu studieren, braucht man eine beständige und technische Strecke, auf der man täglich fahren kann. Wenn man auf einer Strecke lange genug gefahren ist, erreicht man gleichbleibende Rundenzeiten und bemerkt kleine Unterschiede beim Setup und in den Rundenzeiten. Das ist der beste Weg um deutlichen Fortschritt zu erreichen, weiter zu lernen und neue Ideen zu entwickeln.

Einiges von dem was wir herausgefunden haben waren Tatsachen, wie die Eigenschaft von kurzen Querlenkern, sie machen das Auto schnell, aber sie machen es auch unmöglich zu vermeiden, dass sich das Rollzentrum viel bewegt. Wenn sich das Rollzentrum viel bewegt, vor allem an Vorder- und Hinterachse unterschiedlich, wird das Auto instabil. Aus diesem Grund lässt sich für eine Strecke ein “sweetspot” finden, wo sich die Rollzentren zusammen und vorhersehbar bewegen. Aber dann gehst du auf eine andere Strecke, mit anderen Griffverhältnissen, wo die Rollwinkel vom Auto anders sind. Hier geraten die Rollzentren wieder aus der sicheren Zone, was zu ungewünschtem Verhalten führt. Wenn nun noch die Probleme von Spurbreiten- und Sturzänderung, welche mit kurzen Querlenkern stärker ausfallen, hinzu kommen, dann sind Kopfschmerzen garantiert. Mit der Spurbreitenänderung meine ich das Verhalten beim einfedern, in unserem Fall wird die Spur schmaler. Die Sturzänderung ergab sich hauptsächlich durch den großen Offset und die kurzen Querlenker an der Hinterachse. Also letztendlich, für das absolut schnellste Auto, sind kurze Querlenker die richtige Lösung, da sie sehr responsiv sind und hohe Kurvengeschwindigkeiten erlauben. Aber sie erfordern ein perfektes Setup und einen sehr begabten Fahrer! Ein Mittelweg muss gefunden werden.

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Hier gibt es keine Abkürzungen. Um zu lernen musst du arbeiten. Du musst es selbst machen.

Eine andere Sache die wir gelernt haben, betrifft die Gewichtsverteilung von THECar. Anfangs haben wir THECar so schmal wie möglich gemacht. Wir glaubten das macht es so schnell wie möglich, bis zu einem bestimmten Grad stimmt das auch. Allerdings vergaßen wir auch hier wieder die Tatsache, dass sich THECar nicht selbst fährt, sondern ein Mensch das übernehmen muss. Ein schmales Auto reagiert besser, wird aber auch mehr beeinflusst durch Unebenheiten oder unterschiedliche Griffverhältnisse zwischen linken und rechten Rädern. Zum Beispiel wird ein schmales Auto beim schneiden von Curbs oder Rohren viel leichter kippen als ein breites Auto. Oder wenn man nur mit einer Seite über Hügel fährt wird ein schmales Auto schneller auf 2 Räder gehen.
Und wieder muss ein Mittelweg gefunden werden, um so breiter das Auto wird, desto stabiler wird es, aber reagiert auch schlechter und wird träge.

Buggies im Maßstab 1:8 allgemein verstehen lernen

Ebenso wollten wir die Weiterentwicklung aus der anderen Richtung angehen. Da THECar super schnell ist, aber verdammt schwer zu fahren wenn man ein aggressiver Fahrer ist, oder gegen die Weltelite fahren will, haben wir herausgefunden was unser Auto schnell macht und was es so schwer zu fahren macht. Aber damit finden wir nicht zwangsläufig alle Möglichkeiten heraus, unser Auto wirklich ausgewogen zu machen. Einfach festzustellen, dass THECar jetzt längere Querlenker und ein breiteres Chassis braucht, macht es nicht unbedingt so gut wie wir es haben wollen.

Um in möglichst kurzer Zeit mehr zu lernen, haben wir angefangen gute Autos schlechter zu machen. Nach und nach haben wir an den Testautos Teile ausgetauscht. Die Leute tendieren dazu die offensichtlichen Gründe zu sehen. Sie sagen, der Grund dafür, warum dieses Auto so gut ist, sind die Dämpfer, ist das Chassis, ist dies, ist das, werfen mit Mutmaßungen um sich, basierend auf dem was sich optisch unterscheidet, nicht auf Fakten anhand eigener Erfahrungen. Wir waren nicht zufrieden mit diesen Spekulationen, also haben wir die Dämpfer gegen andere getauscht, das Chassis ausgetauscht, andere Teile ausgetauscht, bis wir verstanden haben was genau die Eigenschaften im Handling der Autos bewirkt. Diese Erkenntnisse überprüften wir dann an THECar, um sicher zu sein, dass hier die Einflüsse durch die Veränderungen identisch sind.

Unser Design verbessern

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Im echten Motorsport mit Telemetrie haben Ingenieure riesige Datenmengen mit denen sie versuchen können zu verstehen was passiert. Sie basieren ihre Entscheidungen auf Daten, trotzdem bezeichnet man vieles in der Fahrzeugdynamik und -entwicklung noch als schwarze Kunst. Dort passiert so vieles, so viele Variablen, doch nur wenige konkrete Antworten. Betrachtet man dies im RC-Racing, hier haben wir nicht mal die Daten! Wir tappen im dunkeln. Wir können uns Bilder, Zeitlupenaufnahmen und CAD-Zeichnungen ansehen, doch vieles wird geschätzt oder über Vergleichen und Wiederholen herausgefunden. Der einzige Vorteil den wir gegenüber den “echten Autos” haben ist die Tatsache, dass wir viel einfacher und schneller testen können, Rollzentrum, Spurwinkel, Lenkgeometrie usw. lässt sich alles in nur wenigen Minuten ändern.

Unbeirrt durch die mangelnden Daten oder die Komplexität bei der Entwicklung eines RC-Buggies, entschieden wir uns dafür, zu versuchen zu verstehen wie man ein bestehendes Design verbessert. Wir verbrachten auch viel Zeit mit der Analyse der Gründe, warum Autos umkippen, oder Haftung verlieren und außer Kontrolle geraten. Wir machten eine Menge Videos von verschiedenen Autos in verschiedenen Kurven und Streckenabschnitten. Anhand der Zeitlupen konnten wir feststellen wie viel sich das Chassis auf und ab bewegt, wie weit es sich in Kurven beugt und wie weit sich der Sturz verändert, um besser zu verstehen welche Probleme auftreten wenn man ein Auto ans Limit bringt.

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Was passiert wirklich?

Wir haben dann Modelle der Autos am Computer konstruiert, wo wir verschieden Front- und Heckgeometrien analysieren konnten, die Bewegungen des Rollzentrums bei vergleichbaren Situationen die wir in unseren Videos gesehen haben. Da wir das nun über ein Jahr praktiziert haben, auf vielen verschiedenen Strecken, konnten wir uns ein Verständnis dafür verschaffen was in Theorie und Praxis passiert, wenn ein Auto eine Kurve passiert. Mit den Modellen am Computer konnten wir das Setup so erstellen, dass das Auto sich theoretisch genau so verhält wie wir es gerne hätten. Wir bauten dann Prototypenteile um es auf der Strecke testen zu können. Ich werde niemals vergessen als ich zum ersten Mal mit einem Computersetup zur Strecke kam und es beinahe perfekt funktionierte! Das war eine revolutionäre Erfahrung!

Diese Art neue Teile zu testen nutzten wir über das Jahr 2012 bis Anfang 2013, wir kamen zu folgenden Erkenntnissen:

1. Es gibt einige Prinzipien die stimmen müssen wenn ein Auto ein bestimmtes Handling haben soll. Damit ist gemeint: Man kann einem Losi nicht das gleiche Handling verschaffen wie einem Mugen, dazu sind Front Geometrie und Gewichtsverteilung zu unterschiedlich.

2. Du kannst die besten Ideen für ein Auto haben und es ist trotzdem Mist. Ein großartiger Rennwagen ist nicht zwangsläufig am besten in auch nur einer einzigen Sache. Er hat vielleicht nicht die beste Beschleunigung, die meiste Lenkung, oder springt am besten. Einen Rennwagen zu entwickeln bedeutet immer Kompromisse, er muss ausbalanciert sein. Wenn du die meiste Lenkung hast, diese aber das Auto instabil und das Heck am Kurvenausgang unkontrollierbar macht, was ist dann der Vorteil? Ausgeglichenheit ist der Schlüssel, alle Ideen und Möglichkeiten müssen zusammenpassen und miteinander funktionieren. Das ist der große Fehler, den die Leute machen die uns sagen: “So solltest du es machen!”

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Details, Details. Alles auf dem Foto ist aus gutem Grund vorhanden und an genau dieser Position.

3. Entscheidend sind die Details. Nachdem man die wesentlichen Grundzüge eines Auto, welche seinen Haupt-Charakter bestimmen, herausgefunden hat, liegt wirklich alles in den Details. Das Auto wird nur dann eine gute Performance bieten, wenn sich alles am richtigen Platz befindet. Gewichtsverteilung, Schwerpunkt, Rollzentren, Querlenkerlängen, Dreh- und Anlenkpunkte, Lenkgeometrie und so weiter. Man stelle sich alle einzelnen Einstellungen am Wagen vor und dass sie sich alle innerhalb von 0,5 mm von dem befinden, was “Das perfekte Auto bezogen auf die wesentlichen Grundzüge” genannt werden könnte. Das ist es, warum die etablierten Autos am Markt so erfolgreich sind. Diese Firmen haben irgendwann für ihr Auto Prinzipien gewählt. Fortan haben sie ihr Auto dahingehend weiterentwickelt, sie haben inzwischen ein Stadium erreicht wo sich alle Einstellungen am Auto in einem kleinen Bereich bewegen, wo das Auto ausbalanciert ist und überall gut funktioniert. Der Schlüssel ist es diese Balance zu finden. Natürlich gibt es nicht nur eine richtige Einstellung für jedes Teil wenn man bestimmten Grundzügen entsprechen will. Jede einzelne Einstellung kann anders sein, sie müssen nur zusammenarbeiten, ist das der Fall, wird das Auto funktionieren.

Was wir also planten, war festzustellen welche Grundzüge unserer Meinung nach ein gutes Auto ausmachen, Front- und Heckgeometrie, Antriebsstrang Layout und Gewichtsverteilung, und dann anzufangen die Balance zu finden. Als Resultat wollten wir ein Auto, welches von Natur aus schnell ist, mit viel Beschleunigung, viel mechanischem Griff und hoher Kurvengeschwindigkeit und einen einfachen und stabilen Charakter hat. Das ist natürlich einfacher gesagt als getan.

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Teil 2: THEWhite-Edition Features

Wenn man sich heutzutage Buggies im Maßstab 1:8 anschaut, sind sie im weitesten Sinne alle gleich, der Motor sitzt hinten links, davor der Tank, auf der rechten Seite die Elektronik, Vierradantrieb über Wellen (keine Riemen), 3 Differentiale in vergleichbaren Positionen und Einzelradaufhängung. Bis hier hin sind sie alle gleich.

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Wenn man genauer hinschaut, erkennt man das sich 3 verschiedene Plattformen entwickelt haben, abhängig von ihrer Geometrie, hautsächlich die Frongeometrie, da diese so entscheidend für das Handling eines Autos ist. Früher waren diese Plattformen auch in Sachen Gewichtsverteilung und anderen geometrischen Details unterteilt, inzwischen haben diese sich aber vermischt, durch neue Automarken die unterschiedliche Kombinationen von Geometrie und Gewichtsverteilung usw. genutzt haben. Doch ein wesentlicher unterscheidender Faktor bleibt, die Frontgeometrie.

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Gruppe 1: Die Frontgeometrie mit kürzerem Querlenker, hohe Verbindung zum C-Hub, meist im Zusammenhang mit zentraler Gewichtsverteilung und viel Gewicht zur Vorderachse. Das war auch die Plattform für unser erstes THECar und zum Beispiel Losi, Agama und Durango. Außerdem XRay und Serpent wenn man nur die Geometrie betrachtet.

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Gruppe 2: Dann gibt es das Pivot-Ball System, mit Kugelköpfen an der Front, meist mit flachen Dämpfern und einem etwas breiteren Chassislayout. Diese Plattform nutzt z.B. Mugen, Sworkz und Radiosistemi.

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Gruppe 3: Und letztendlich gibt es die Geometrie mit langen Querlenkern, C-Hubs und normaler Dämpfergeometrie, nicht wirklich flach, aber auch nicht steil, etwas breitere Gewichtsverteilung und ein nicht so radikales Design in vielen Belangen. Das ist die Plattform von beispielsweise Kyosho, Associated und HotBodies – und jetzt vom JQ Products THEWhite-Edition.

Diese 3 Gruppen gibt es nun schon eine lange Zeit und werden wohl auch in absehbarer Zukunft die Haupt-Designarten für 1:8er Buggies bleiben.

Mit unserem ersten Auto haben wir realisiert, dass diese 3 Gruppen bestimmte Eigenarten haben, die nicht geändert werden können, ohne gravierende Änderungen am geometrischen Design. Alle Autos in einer Gruppe, unabhängig von Gewichtsverteilung, Dämpferposition, Lenksystem oder Anlenkpunkten, haben bestimmte Eigenarten die immer vorhanden sind. Wir haben gelernt das Autos aus Gruppe 1 und 2 unter bestimmten Bedingungen überragend sind, unter anderen Bedingungen aber Probleme haben. Also kann ein Typ von Fahrer oder Strecke perfekt dazu passen, jedoch ein anderer Fahrer oder eine andere Strecke nicht so gut funktionieren.

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Alle Strecken sind unterschiedlich. Das Ziel ist es ein Auto zu entwickeln, welches großartig auf allen funktioniert.

Dies ist in Gruppe 3 nicht der Fall, darum haben wir diese für THEWhite-Edition gewählt. In dieser Gruppe geht es hauptsächlich um Kompromisse. Sie ist nicht klar am Besten in einer bestimmten Eigenschaft, dafür hat sie aber auch in keinem Bereich Probleme. Die Vorteile liegen dafür auf Strecken die etwas von allem haben. Anspruchsvolle Strecken mit schnellen und langsamen Abschnitten, Sprüngen und flachen Abschnitten, unterschiedliche Griplevel/Untergründe. Hier haben diese Autos ihre Vorteile, durch ihre Konstanz. Das ist die Gruppe welche wir für die White-Edition gewählt haben, da diese Art der Geometrie unserer Meinung nach das größte Potential hat. Dort gibt es keine Probleme mit denen man sich beschäftigen muss, sondern die Möglichkeit alle Aspekte des Autos zu verbessern. Hiermit ist es aus unserer Sicht möglich ein Auto zu entwickeln das immer konkurrenzfähig ist, unabhängig von den Gegebenheiten.

Diese grundlegende Veränderung im Design von THECar erlaubt es uns einen großen Schritt voran zu machen und bringt uns viele Möglichkeiten für zukünftige Verbesserungen. THEWhite-Edition ist ein ernstzunehmender Herausforderer auf jedem Level und wir arbeiten mit allen unseren Fahrern hart daran, THECar immer weiter zu verbessern.

THEWhite-Edition im Detail

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Eines der Hauptmerkmale des neuen Autos sind die längeren Querlenker, welche zusammen mit der Front-Geometrie THECar deutlich ruhiger und stabiler machen. Bei Kurvenfahrten wird mit weniger Mühe die Linie gehalten und THEWhite-Edition wird nicht mehr so sehr durch Hügel und Spurrillen beeinflusst. Ebenfalls landet das Auto besser und fühlt sich weicher und runder an.

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Die neue Geometrie, zusammen mit der breiteren Gewichtsverteilung und neuen Lenkgeometrie, erlaubt es dem Fahrer mit deutlich weniger Aufwand sehr präzise zu fahren. Der Fahrer kann jetzt entspannter und auch mehr lenken, was das Auto leichter zu fahren macht. Auf der Strecke hat THECar weiterhin viel Lenkung und man kann es weiterhin genau dort platzieren wo es hin soll, dies ist nun aber deutlich einfacher geworden und erfordert nicht mehr so viel Präzision und Schnelligkeit.

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Wir haben auch viel an der Dosierbarkeit der Beschleunigung und dem Gefühl für die Traktion gearbeitet. Die neue Übersetzung bewirkt eine sanftere Beschleunigung um mehr Traktion zu haben. Auch hier braucht es nun nicht mehr so viel Präzision vom Fahrer, da THEWhite-Edition nicht mehr so aggressiv auf die Gasbefehle reagiert. Trotzdem bleibt durch die höhere Traktion eine sehr gute Beschleunigung erhalten.

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Die Dämpfer wurden verbessert und auf den fast schon Industriestandart Durchmesser von 16 mm vergrößert. Die hinteren Dämpfer wurden wegen der neuen Geometrie zusätzlich verlängert. Am neuen Auto sind die Kolbengeschwindigkeiten höher, dadurch arbeiten die Dämpfer anders. Es war somit klar, dass größere Dämpfer besser wären. Wir entschieden uns für 16 mm weil wir wussten, dass diese Größe gut funktioniert, außerdem kann man durch die Verwendung der Kolbenplatten von vielen anderen Herstellern mehr Kombinationen ausprobieren und somit vielleicht mehr funktionierende Setups erarbeiten.

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Die Hinterachsgeometrie beinhaltet nun die Möglichkeit einen kurzen Querlenker mit mehr Offset zu fahren, oder einen langen Querlenker mit wenig Offset. Beim ersten THECar mussten wir uns entscheiden dieses System zu nutzen oder die vertikal liegenden Löcher in Querlenker und Achsträger, letztere sind es seinerzeit geworden. Die Möglichkeit zu haben, die Länge der Querlenker und das Offset zu wählen ist unserer Meinung nach vorteilhafter. Die Spurbreite bleibt in beiden Fällen gleich. Nutzt man die Querlenker kurz hat THECar mehr Lenkung und Vortrieb und kann sich an Kurvenausgängen besser wieder gerade stellen. THECar wird so auch spürbar schneller in Haarnadelkurven. Der Nachteil ist, dass einige Fahrer das Auto so als zu nervös empfinden. Nutzt man die hinteren Querlenker lang mit wenig Offset, bekommt man mehr Stabilität und Grip auf der Hinterachse, aber auch weniger Lenkung. Beide Möglichkeiten können auf der Strecke gleich schnell sein, da kommt es wirklich nur auf die Vorlieben des Fahrers an.

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Kannst du den Fehler finden? Ich hoffe, ja! Der Einsatz ist falsch herum. + zur Innenseite für mehr Vorspur.

Die hinteren Achsträger nutzen Kunststoffeinsätze um den Scharnierstift (Hingepin) in 5 möglichen Höhen einzustellen, jeweils in 1mm Schritten. Außerdem lässt sich am Achsträger zusätzlich mehr Vorspur einstellen, je Seite 0,5° oder 1°. Dies erhöht Hinterachsstabilität und -grip dramatisch! Mit der neuen White-Edition wird es unmöglich sein, sich noch über zu wenig Grip an der Hinterachse zu beschweren.

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THEWhite-Edition enthält CNC gefräste C-Hubs und Aluminium-Radträger vorn und hinten für höhere Stabilität und Steifigkeit, mehr fürs Geld gleich in der Kiste. Wir haben auf jedes noch so kleine Detail geachtet, von besseren Dämpferbefestigungen über bessere äußere Hingepins bis hin zu einem nun komplett CNC gefrästen Mitteldifferenzialhalter, welcher nun Hauptzahnräder mit bis zu 50 Z erlaubt.

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Verbesserte äußere Stifte mit 2,5 mm Innensechskant und besserer, sowie stabilerer Verarbeitung.

Setup Möglichkeiten

Wir sind der Meinung, dass wir mit der Ankündigung von THEWhite-Edition, mit unserem neuen Verständnis für die Auto Entwicklung und der Verbindung zwischen Theorie und Praxis, nun einen Punkt erreicht haben wo wir versuchen die Balance zu finden. Was wir erreichen wollten, ist ein Auto das überall gut funktioniert, welches keine eindeutigen Schwächen hat. Wir glauben, dass unsere Entscheidungen dazu geführt haben jetzt ein Auto zu haben, welches auf jeder Strecke gut funktioniert, egal welche Bedingungen vorherrschen, mit dem Basis Setup wird es unabhängig vom Fahrstil eine gute Performance bieten. Wir wollten THECar nicht sonderlich spezialisieren, oder in einem bestimmten Bereich perfektionieren, so würde es nur in anderen Bereichen Probleme bekommen. Jedoch haben wir THECar genügend Einstell- bzw. Setupmöglichkeiten gegeben, die wir für sinnvoll halten, um es an alle Streckenbedingungen oder Fahrertypen so perfekt wie möglich anzupassen.

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Ja es gibt viele Einstellmöglichkeiten, aber es gibt sie nicht ohne Grund und wir erklären euch wie man sie nutzt.

Aus diesem Grund haben wir weiterhin sehr viele Einstellmöglichkeiten an THECar. Einen Rennwagen abzustimmen ist eine Kunstform und jeder Fahrer ist anders. Wir glauben, dass wir genügend Möglichkeiten geschaffen haben, damit jeder Fahrer sich sein Auto optimal anpassen kann. In der weiteren Entwicklung erwarten wir, die Setupmöglichkeiten zu verfeinern und reduzieren, doch zunächst werden wir euch mit Tipps versorgen, wie ihr die vorhandenen Möglichkeiten nutzen könnt, damit ihr euch nicht darin verliert. Auch wenn ihr nicht gerne experimentiert besteht kein Grund zur Sorge, wir haben ein erstklassiges Grundsetup für jeden Streckentypen und jeden Fahrer. Die neueste Version findet ihr immer auf unserer Webseite.

Fazit

Wir haben realisiert, dass es bei der Entwicklung eines Rennwagens nicht nur darum geht wie schnell er ist, wie viel Lenkung er hat, wie gut die Beschleunigung ist – viel mehr geht es um Handling und Kontrollierbarkeit. Wir lernten, dass wir den Fokus mehr auf den Fahrer und das Fahrgefühl von THECar richten müssen. Es muss sich anfühlen als ob THECar gefahren werden will, muss dem Fahrer Vertrauen vermitteln. Letztendlich fahren wir alle Rennen weil wir Spaß daran haben und weil wir alle gewinnen wollen, somit ist unser Ziel, dass das Fahren am eigenen Limit eine möglichst angenehme Erfahrung ist.

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